Die Leistungen der Apotheker sind der Politik 25 Cent wert
Der Vorstand des Apothekerverbandes Brandenburg e.V. weist aufs Schärfste den vom Bundeswirtschaftsministerium erstellten Referentenentwurf zur Erhöhung des Apothekenhonorars um nur 25 Cent pro abgegebener verschreibungspflichtiger Arzneimittelpackung als völlig inakzeptabel zurück. „Die 25 Cent zeigen deutlich die Geringschätzung der Politik gegenüber den Leistungen der inhabergeführten Apotheke bei der sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln", sagt Dr. Andrea Lorenz, Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg.Seit acht Jahren ist die Vergütung für die Apothekerschaft gleich geblieben. Damit sind die Apotheker seit dem Jahr 2004 von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland abgekoppelt. Nun schlägt das FDP geführte Ministerium für Wirtschaft eine Erhöhung des Apothekenhonorars um gerade mal 3 % vor, das sind weniger als 0,4 % pro Jahr und gleicht nicht einmal die Inflation aus. Und das bei stetig steigenden Betriebskosten und der positiven Gehaltsentwicklung der Apothekenmitarbeiter in den letzten Jahren.
Zudem muss daran erinnert werden, dass die Apothekerinnen und Apotheker in den vergangen Jahren immer wieder zusätzliche finanzielle Belastungen durch die Politik wie Zwangsrabatt und Sonderopfer schultern mussten.
„Ich kann dieses „Angebot" des FDP-Wirtschaftsministeriums nur als Witz oder - wozu ich tendiere - als Kampfansage an die Apothekerschaft ansehen!", sagt Vorstandsmitglied Olaf Behrendt. Wer eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung wolle, den Apotheken neue und erhöhte Anforderung aufbürde und zudem die bürokratischen Erfordernisse vermehre, der müsse auch für eine betriebswirtschaftlich gesunde Grundlage in den Apotheken sorgen. Wer, wie der Brandenburger Bundestagsabgeordnete und FDP-Gesundheitsexperte Heinz Lanfermann in Sonntagsreden (zuletzt auf dem DAV-Wirtschaftsforum im Frühjahr diesen Jahres) warme Worte für die Apotheker fände, eine leistungsgerechte Honorierung ankündigte und nun solch unsägliche Vorschläge auf den Tisch lege, der dürfe sich nun auch über harsche Kritik und unkonventionelle Reaktionen der Apotheker nicht wundern, führt Olaf Behrendt weiter aus.
Der Vorstand des Apothekerverbandes Brandenburg macht deutlich, dass die qualitativ hochwertige pharmazeutische Betreuung und die Umsetzung erhöhter Qualitätsanforderungen der neuen Apothekenbetriebsordnung mit diesem Referentenentwurf deutlich gefährdet ist.
Der Vorstand begrüßt ausdrücklich die gemeinsame Stellungnahme der CSU-Politiker Johannes Singhammer und Max Straubinger, dass die 25 Cent inakzeptabel seien und die Versorgung der Menschen mit Leistungen des Apothekers gerade im ländlichen Raum nur durch eine angemessene Honorierung gewährleistet werden kann. Dazu gehört auch eine adäquate Bezahlung für die Nacht- und Notdienste.