Newsletter 2-2011
„Wir haben nicht unbedingt Eile“
Vorlage der Apothekenbetriebsordnung wahrscheinlich erst nach der Sommerpause
Seit Jahren ist sie ein Thema: Die neue Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) wird vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) noch immer überarbeitet. Ein Referentenentwurf ist Ende Juni 2011 geplant. Doch Doktor Dagmar Krüger, Ministerialrätin im BMG, äußerte Bedenken zum geplanten Termin. „Wir haben nicht unbedingt Eile“, erklärte Krüger. Am 21. Juni besuchte sie die Versammlung der Apothekenkammer Brandenburg.

Die Überarbeitung der ApBetrO sehe laut Krüger mehr
Entscheidungsspielräume für Apotheken vor. Seit 1987 habe sich viel
verändert. Die zunehmende Filialisierung, Maschinelle Verblisterung,
Versandhandel, patientenindividuelle Herstellung parenteraler
Medikamente oder die Versorgung von Heimen wurden als Beispiele genannt.
So ermögliche die zunehmende Filialisierung die Notdienstübernahme
durch einen Filialverbund oder die Übernahme der Rezepturen für alle
angeschlossenen Apotheken, erklärte Krüger.
Kammerpräsident Doktor Jürgen Kögel kritisierte diese „Erleichterungen“.
Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg müsse eine Landapotheke
noch immer alle Leistungen erbringen. Spezialisierungen seien nicht
möglich. Auch sogenannte „Pick-up-Stellen“ oder Arzneimitteldepots in
Krankenhäusern und Pflegeheimen seien keine Lösung, da eine Ausgabe von
Arzneimitteln ohne direkte Betreuung durch einen Apotheker nicht
verantwortbar sei.